Wir sind am Treffpunkt für die Libellenexkursion angekommen und haben uns an dem kleinen angelegten Teich am Naturschutzhaus bei den Weilbacher Kiesgruben versammelt, wo schon ein paar Libellen
am herumschwirren sind. Über uns kreisen zwei Vögel. "Die Geier kreisen schon!" bemerkt mein Mann. Wir lachen. Dr. Stefan Dröse schaut nach oben und identifiziert einen Rot- und einen
Schwarzmilan. Er ist Biologe und unser Guide an diesem Sonntag . Er umreisst die Geschichte der Weilbacher Kiesgruben, die sich dank des Engagements einger Menschen weg von einer
Industrielandschaft und wilden Müllhalde hin zu einem wertvollen Lebensraum für verschiedenste Tier- und Pflanzenarten entwickelt haben.
Hier geht es heute hauptsächlich um Libellen. Von Stefan Dröse erfahren wir, dass gerade hier der Klimawandel mit seinen Folgen deutlich erkennbar wird. Denn durch zunehmende Trockenheit wandelt
sich auch die Gestalt der Seen und der Libellenarten, die dort zu finden sind.
Libellen lassen sich grob einteilen in Groß- und in Kleinlibellen bzw. Edel- und Schlanklibellen. Allen ist zu eigen, dass sie vier Flügel besitzen, von denen jeder einzeln steuerbar ist.
Bei dem Spaziergang über das Gelände mit mehreren Seen entdecken wir 15 verschiedene Libellenarten und fängt einige mit einem großen Kescher, damit wir sie in einem transparenten Behälter
betrachten können. Danach werden sie natürlich sofort wieder in die Freiheit entlassen.
Wir sehen viele kleine, schlanke, meist blaue oder grüne Libellen wie Hufeisenjungfern und große, grün-blaue (Königslibelle) , blaue mit sattgrünen Facettenaugen (Blaupfeil) bis hin zu purpurrot
leuchtenden Feuerlibellen. Sie sind so groß, dass man sie auch gut hören kann, wenn sie an einem vorbeischwirren oder sich flügelrasselnd in der Luft einen kleinen kleinen Revierkampf
bieten.
Ich erlebe es immer wieder, dass, je mehr ich eintaucht in die Beobachtung dieses Mikrokosmos, desto mehr mich diese wunderbare Welt der Insekten und hier speziell der Libellen fasziniert. Diese
Welt ist es wert, erhalten zu werden und alles dafür zu tun, um diese zu schützen.
Links:
Website der Gesellschaft zur Rekultivierung der Kiesgrubenlandschaft Weilbach mbH
(GRKW)
Wikipedia: Weilbacher Kiesgruben
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